Die Orte in meinen beiden Niederrhein-Romanen wird man auf realen Landkarten vergeblich suchen, denn sie existieren ausschließlich auf der imaginären Vergangenheitskarte in meinem Kopf. Mit etwas Glück kann man sie aber trotzdem finden, am besten bei Dämmerung an besonders nebligen Herbsttagen. Kattendonk liegt unmittelbar an der alten Landstraße zwischen Grefrath und Hinsbeck, wo es niederrheinischer gar nicht sein kann, und beginnt gut tausend Schritte hinter dem ehemaligen Grefrather Krankenhaus. Grotekerk befindet sich einige Kilometer weiter auf der linken Seite derselben baumbestandenen Landstraße, kurz vor der Kurve mit den Bauernhöfen und der weißen Windmühle. Die Klosterschule Niersbeck mit dem malerischen Park, den mächtigen Bäumen und dem Schwanenweiher verbirgt sich gut versteckt hinter dem Fluss, der Grefrath von Oedt und Mülhausen trennt, und hat möglicherweise einige Gemeinsamkeiten mit dem 1888 gegründeten größten Gymnasium im Kreis Viersen, das sich dort heute rein zufällig befindet. Nur meine geliebte Dorenburg habe ich nicht verändert, denn sie lag schon immer in einer ganz besonderen Zeitfalte und öffnet mir heute bei jedem Besuch aufs Neue das Tor zurück in die Kindheit.