November
Ich fühle, wie der Kreis versucht, sich zu schließen.
Unsere Geschichte endet, wie sie begann. Mit schmerzender Sehnsucht. Mit quälender Abwesenheit. Mit dem wunden Gefühl, zerschnitten worden zu sein und die zweite Hälfte verloren zu haben. Zuerst nur bis zu nächsten Umarmung. Jetzt, nach dem letzten Abschied, für immer.
Da sprach Lenchen „Fundevogel, verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht. Da sprach der Fundevogel „nun und nimmermehr.“
Schon am Anfang konnten wir ohne einander kaum sein. Die Zeit stand still oder überschlug sich vor Freude, wenn wir uns wiedersahen. Meistens auf dem Platz vor der Kirche, du hattest die Arme schon weit ausgebreitet für mich. Erst als wir Tage und Nächte teilen konnten, wurden wir ruhig und lernten gemeinsam zu fliegen, wohin auch immer es uns zog.
Da sprach Lenchen „Fundevogel, verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht. Da sprach der Fundevogel „nun und nimmermehr.“
Ich weiß, dass du nicht gehen wolltest. Mit aller Macht hast du dich gewehrt.
Unsere Geschichte endet, wie sie begann. Mit wirren Träumen, einsamem Aufschrecken im Dunkeln, tastenden Händen, die ins Leere greifen. Mit später Musik am Abend. Mit frühen Gedichten am Morgen, gleich nach dem Schlaf, halb noch im Traum. Lange vor Sonnenaufgang.