Winnie

Beste Freundinnen

„Winnie Klaarenbom war ein Jahr und zwei Tage jünger als ich, wohnte in derselben Neubausiedlung wie meine Familie und war während der gesamten Schulzeit meine beste Freundin. Eigentlich hieß sie Bärbel, doch sie war der festen Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht habe, sich seinen Namen selbst auszusuchen, und da Bärbel so gar nicht zu ihr passte und Winnetou ihr größter Held war, taufte sie sich kurzerhand um. Wir waren echte Blutsschwestern und hatten uns auf dem alten Kattendonker Friedhof vor dem Grab mit dem weißen Kinderengel ewige Treue geschworen. Wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel und verstanden einander ohne Worte. Wir hatten gleichzeitig Mumps, Masern, Windpocken, Röteln und Stubenarrest, machten gemeinsam Strafarbeiten und Hausaufgaben, pflegten kranke Tiere gesund, zähmten Katzen, Hunde, Kaninchen und Mäuse, beobachteten Füchse, Eulen, Rotkehlchen und Saatkrähen, fingen Glühwürmchen und Maikäfer, bekämpften und besiegten den verhassten Erzfeind Axel Brökskes, passten auf unsere nervigen kleinen Geschwister auf, lasen zusammen verbotene Bücher, bauten schillernde Luftschlösser und funkelnde Wolkenkuckucksheime und waren fest davon überzeugt, dass sich unsere Wege niemals trennen würden.“ (aus: Mit Winnie in Niersbeck, 2017)

„Mit Winnie in Niersbeck“ ist die Fortsetzung der Geschichten um die beiden ungleichen Freundinnen Winnie Klaarenbom und Marlies Hintzen. Jetzt sind die beiden etwas älter und besuchen die Klosterschule in Niersbeck. Hier geht es äußerst gesittet zu, denn die meisten Lehrkräfte sind strenge Ordensschwestern. Die Mädchen sehen sich mit unerwarteten Problemen konfrontiert. Warum sind Hosen, Make-up, lange Haare und ärmellose Kleider verboten? Haben Nonnen Haare? Wie mag das Leben nach dem Tod wohl aussehen? Warum fehlt Maria in der Dreifaltigkeit? Marlies berichtet von ihren skurrilen Großtanten, dem weisen Opa Südstraße, Winnies flippiger Schwester Rita, die im Sündenbabel Köln studiert und sich mit Hippies und Kommunisten einlässt, und dem gemeinsamen Erzfeind Axel Brökskes, der nach dem legendären Trappersieg und dem Amselangriff der Mädchen eine merkwürdige Verwandlung durchmacht. Wir treffen Ordensschwestern, die sich in Luft auflösen können, päpstliche Kühlschrankräuber, den Kleinen Münsterländer Cito, der es faustdick hinter den langen Schlappohren hat, den Indianermann, die freche kleine Nana, attraktive Vorbeter und die geheimnisvollen Niersmatronen. Ausgerechnet in der Christmette begegnet Marlies ihrer ersten großen Liebe.

Untermalt wird die besondere Zeitreise in die sechziger Jahre auch diesmal von meiner Freundin, der amerikanischen Illustratorin Caroline Riedel. Eine Zusammenarbeit, die niemals Stress und immer unglaublich viel Spaß macht. Caroline illustriert auch den Köln-Roman, an dem ich gerade arbeite. Wir haben uns vor Jahren an der Kasse eines Drogeriemarktes kennen gelernt. Wir kauften beide Katzenfutter für unsere äußerst wählerischen Kater, kamen spontan ins Gespräch und verstanden uns auf Anhieb hervorragend.

Cisco, mein erfahrener Bücherkater, wird das neue Werk leider nicht mehr wie gewohnt bewachen können. So viele Jahre lang war er immer dabei, wenn ich den ungeduldig erwarteten Karton aus der Druckerei hinaus in den Garten trug (irgendwie ist nämlich immer schönes Wetter, wenn ein neues Buchkind mit der Post kommt) und auf dem großen Gartentisch auspackte. Aber vielleicht schaut er mir jetzt mit seinen grasgrünen Augen vom Katzenhimmel aus zu?

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Über meine Lesung aus Mit Winnie in Kattendonk im „echten Kattendonk“

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