Hermann Götting und das Elektromobil SINCLAIR
Georg Franta, der Inhaber des von mir sehr geschätzten „FRANTA“ in der Maastrichter Straße, erinnert sich:
„Wir hatten das Elektromobil, ich glaube, das war Anfang der 1990er Jahre, in unserem Geschäft ausgestellt. Hermann, den ich aus früherer Zeit sehr gut persönlich kannte, interessierte sich sofort für dieses „Unikum“, wie er es nannte. Hermann wollte unbedingt auffallen und fiel ja auch immer auf, und das schien ihm wieder genau das richtige Objekt dafür zu sein.
Seine Freundin MA (Braungart, Urgestein der Kölner Frauenbewegung) fuhr zu dieser Zeit mit einem verkappten Roller durch Köln, und das war schon ein Hingucker. Die Beiden überboten sich, wenn möglich, immer wieder in ihren „Auftritten“, sei es bekleidungstechnisch oder mit anderen außergewöhnlichen Dingen. Da kam Hermann das SINCLAIR natürlich gerade recht, denn so konnte er seine Freundin MA toppen, elektrotechnisch war sie ja noch nicht unterwegs.
Ich wies Hermann in die Bedienung des sehr innovativen Elektromobils ein. Ich wies Ihn natürlich auch darauf hin, dass die Fortbewegung mittels Druckknopf nur eine Tretunterstützung zu den vorhandenen Pedalen sei, erklärte ihm, dass dies bei Dauernutzung viel Batterie-Energie koste und dass die Batterie dann natürlich irgendwann schlapp machen würde.
Aber Herman war eher der bequeme Typ und fuhr natürlich per Knopfdruck los (sieht ja auch viel cooler aus!) – und zwar gleich über die Deutzer Brücke auf die andere Rheinseite, was zu viel Bewunderung bei den übrigen Verkehrsteilnehmern führte. Hermann hatte also seine Aufmerksamkeit…
Irgendwann am Abend kam er mitsamt SINCLAIR zurück in die Maastrichter Straße zu unserem Geschäft – fix und fertig und nass geschwitzt. Die Deutzer Brücke von der linken Rheinseite aus war (per Knopfdruck) kein Problem gewesen. Aber die Rückfahrt! Hier musste Hermann leider mangels Batterie-Energie kräftig trampeln, und das hat ihn dann doch sehr aufgewühlt.
Danach waren wir zum Glück immer noch befreundet…“